Das Bewahren von Erinnerungen, Lebensmomenten und menschlichen Spuren, sowie ein damit verbundenes sensibles Erspüren und Überlagern verschiedener Wirklichkeitsebenen, verbindet die Werke der drei neuen Mitglieder
Eva Ertl · Erika Kassnel-Henneberg · Katarina Sopčić
Ausstellung vom 14.4 – 03.05.2023
galerieGEDOKmuc
Eröffnung am 13.04.2023, 19 Uhr
Di bis Sa 15 – 18 Uhr
Eva Ertl zeigt in ihren Zeichnungen Ausschnitte aus der alltäglichen Umgebung. Vor allem aber solche, die normalerweise unbemerkt oder unbeachtet bleiben: Räume, Objekte, Naturmotive; jedoch manchmal buchstäblich aus ungewöhnlichen Blickwinkeln und in neuem Licht. Komplizierte, unüberschaubare Strukturen, Spiegelungen, Dunkelheit, Nacht - oder Nahaufnahmen lassen Wandausschnitte, Raumecken, Alltagsgegenstände, aber auch Wald, Wasser, Wolken vertraut und doch überraschend, verwirrend, undurchschaubar – manchmal entrückt oder fast fantastisch erscheinen.
Erika Kassnel-Henneberg: Wir sind das Narrativ aus eigener Erinnerung und der Erinnerung anderer an uns. So formt sich unsere Identität in einem chronologischen Kontext. Aber heute wissen wir, dass Erinnerung weder wahr, noch objektiv, noch vollständig ist. Wir legen Spuren, sammeln Dokumente und Fotografien, und archivieren diese. Ich sehe darin einen existenziellen Zweifel: Wer bin ich wirklich, wenn ich dem Gedächtnis nicht trauen kann? Wenn ich keine Spuren hinterlasse, habe ich dann jemals existiert?
In Katarina Sopčićs Fotografie wurde die harte Realität der Carara-Marmorminen in der Toskana und die zarte Schönheit der umliegenden Hügel eingefangen. Das strahlende Weiß des Marmors hebt sich von der Erde und dem Himmel ab und schafft einen Kontrast, der unser menschliches Streben nach Schönheit um jeden Preis verdeutlicht. Als Fotografin empfindet sie tiefe Trauer und Sorge über die Auswirkungen unseres Handelns auf die Umwelt. Doch inmitten der Zerstörung gibt es auch Widerstandskraft und Hoffnung, da sich die Landschaft ständig anpasst und heilt.