Jahresausstellung der GEDOK München e.V. 2025, Bereich Bildende Kunst
Vernissage: Fr, 17.10.2025, 19 Uhr
Ausstellung: 18.10.2025 – 16.11.2025
Di – Sa 15 – 19 Uhr und So 14 – 18 Uhr
Die Ausstellung wird von der Kunsthistorikerin Tinatin Ghughunishvili-Brück kuratiert.
Teilnehmende Künstlerinnen:
Adidal Abou‑Chamat, Silke Bachmann, Krisztina Dozsa‑Farkas, Veronika Dräxler
Lucia Falconi, Annemarie Faupel, Olga Golos, Brigitte Heintze, Cornelia Hesse, Ina Loitzl, Mariella Kerscher, Kirsten Kleie, Carmen Kordas, Augusta Laar, Elvira Lantenhammer, Katharina Lehmann, Patricia Lincke, Claudia‑Maria Luenig
Nina Annabelle Märkl, Anne Pincus, Ulrike Prusseit, Anni Rieck, Franziska Rubrecht, Katharina Rudolph, Martina Salzberg, Katharina Schellenberger, Susanne,, Schütte‑Steinig, Charlotte Simon, Julia Smirnova, Katarina Sopcic, Janina Totzauer
Anja Verbeek von Loewis, Olga Wiedenhöft
„Ein Werk, und sei es eines der Verzweiflung, kann immer nur den Optimismus, den Glauben ans Leben zur letzten Substanz haben.“ — Christa Wolf, Voraussetzungen einer Erzählung: Kassandra: Frankfurter Poetik-Vorlesungen
Ein Kunstwerk, sagt Christa Wolf, sei im Kern immer Ausdruck von Hoffnung. Selbst dann, wenn es aus Schmerz, aus Widerstand oder aus einem Gefühl der Ohnmacht entsteht, bleibe es dem Leben zugewandt. Diese Idee zieht sich wie ein stiller roter Faden durch die Ausstellung, sie verbindet die künstlerischen Positionen ebenso wie die dahinterstehenden Erfahrungen und Haltungen.
Unter dem Titel „Die Werkstatt der Zukunft: Frauen von heute, Visionen für morgen“ versammelt die diesjährige Jahresausstellung der GEDOK München künstlerische Positionen von 33 Künstlerinnen. Sie wurden aus einem Open Call heraus von einer Fachjury ausgewählt. Die Vielzahl und Intensität der eingereichten Arbeiten haben eindrucksvoll gezeigt, wie präsent die Fragen nach Verantwortung, gesellschaftlichem Wandel und individueller Verortung heute sind – und wie kraftvoll, poetisch und klarsichtig sie verhandelt werden.
Was in der „Werkstatt der Zukunft“ entsteht, ist kein utopisches Fernbild. Es sind Fragmente, Skizzen, Gegenentwürfe – inspiriert von der Gegenwart und oft tief in persönlichen Erfahrungen verwurzelt. Die Künstlerinnen dieser Ausstellung reflektieren Themen wie soziale Gerechtigkeit, Sichtbarkeit, ökologische Krisen, Körper, Identität, Erinnerung, Sorgearbeit, Generationenverhältnisse. Ihre Werke sind keine fertigen Antworten, sondern tastende, oft vielstimmige Auseinandersetzungen.
Dabei ist deutlich spürbar: Kunst ist kein Rückzugsort aus der Wirklichkeit, sondern ein Ort, an dem Wirklichkeit formbar wird. Die Künstlerinnen dieser Ausstellung verstehen sich nicht als bloße Beobachterinnen, sondern als aktive Mitgestalterinnen – ihrer Zeit, ihrer Gemeinschaften, ihrer Zukunft.
Diese Ausstellung zeigt auch: Vieles wurde bereits erkämpft und überwunden. Frauen sind heute in der Kunst sichtbarer, lauter, selbstverständlicher als noch vor wenigen Jahrzehnten. Und doch zeigen viele der Arbeiten, wie tief strukturelle Ungleichheiten noch wirken – in Biografien, in Körpern, in gesellschaftlichen Narrativen. Die Werkstatt bleibt also geöffnet: als Ort der Erprobung, des Austauschs, der Veränderung.
Besonders bedeutend ist in dieser Ausstellung der Dialog zwischen den Generationen. Die Künstlerin von heute steht nicht für sich allein – sie ist Teil einer langen Reihe von Frauen, die Wege geebnet, Grenzen überschritten und Räume geschaffen haben.
Die Ausstellung wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.